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Dahlow

Domäne und Rittergut, 6 km nordöstlich von Stargard, an der Bahnstrecke Stargard-Freienwalde gelegen. Dahlow  grenzt unmittelbar an Pegelow. Beide Gemeinden werden durch den Krampehl getrennt. Die Amtsverwaltung war in Pegelow, das zuständige Amtsgericht Stargard, ebenfalls das Standesamt. 1939 wohnten in Dahlow 334 Einwohner (Volkszählung 1910: 228 Einwohner), die auf 90 Haushalte verteilt waren. 9 Einwohner zählte das Rittergut Dahlow, Anbau Friedrichssorge nach einer Volkszählung 1905. 

Während die Stadt Stargard schon vor 1300 urkundlich erwähnt wurde, tritt der Name Dahlow zum ersten Mal im  Jahre 1374 auf. In diesem Jahr kauften die Augustinermönche in Stargard von den Schönebecks auf Treptow den vierten Teil von Dahlow (in alter Zeit auch Dalow und Dalo geschrieben), mit dem sie von dem Herrn von Wedel unter der Verpflichtung belehnt wurden, täglich ein Messe für das Seelenheil seiner verstorbenen Eltern zu lesen. Eine weitere Urkunde stammt aus dem Jahre 137 und besagt, daß das Kloster Marienfließ den vierten Teil des Dorfes Dahlow von einem Stargarder Bürger namens Henning

Welzow erhielt. Im Jahre 1908 wurde anstelle der bisherigen

Haltestelle ein Bahnhof 4. Klasse (mit Güterbahnhof)

eingerichtet.  

Der Bahnhof lag 1 km südöstlich von Dahlow, auf halber

Strecke nach Dahlow - Friedrichssorge. Er war nicht nur

für Dahlow Pegelow, sondern auch für die weitere

Umgebung von großer Bedeutung.

Eine Privatbahn von Berlin über Stettin und Stargard

nach Danzig war schon 1858 erbaut worden. 

Durch diese Anlage, die später in Staatsbesitz überging,

wurde der Wohlstand der Provinz Pommern eigentlich

erst begründet. Die Dörfer Dahlow und Pegelow hatten

zunächst keinen unmittelbaren Nutzen, denn an der Stelle

des Bahnhofs stand bis 1899 nur das Wärterhäuschen.

Wer die Bahn benutzen wollte, hatte zuvor den Weg nach

Stargard oder Trampke zurückzulegen. Infolge der

Bemühungen Kolbes und des Besitzers von Pegelow

wurde 1908 eine Haltestelle angelegt.

Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Laufbrücke

über den Krampehl und der Fussweg zum Bahnhof

geschaffen, die von der Gutsverwaltung und der

Gemeinde zu unterhalten waren.





Rittergut Dahlow, ein kleines pommersches Rittergut, auf dem jahrhundertelang einfache Edelleute und bürgerliche Landwirte gewirtschaftet haben. Die älteste, in den Akten des Rittergutes Dahlow vorhandene Urkunde stammt aus dem  Jahre 1684. In dieser Urkunde wird zum ersten Male der Name des Obristen Adam Reinhard von Molzahn (später Moltzahn) erwähnt. Mit diesem Mann beginnt die eigentlich geschichtliche Zeit von Dahlow. Er ist als Neugründer des Gutes zu betrachten, der die im dreissigjährigen Kriege zerstörten und seitdem von dem Herrn von Ueckermann wohl nur zu notdürftiger Unterkunft hergerichteten Gebäuderesten in der Gestalt aufbaute, wie sie im wesentlichen bis 1881 (das Wohnhaus sogar bis ins nächste Jahrhundert hinein) bestanden haben. Er darf also mit Recht der Ahnherr von Dahlow  genannt werden. Am 1. Oktober 1906 übernahm Hermann Rehrmann im Alter von 29 Jahren das Gut von der Familie Kolbe. Die Bodenfläche betrug ca. 1100 Morgen. Er hat jahrelang schwer zu ringen gehabt, um die zahlreichen Fehlschläge zu überwinden und viele gescheiterte Hoffnungen zu verschmerzen. 1920 wurde das neben dem Gut gelegene Blanksche Bauernhof mit einem Areal von 195,5 Morgen angekauft. Dadurch wurde die Erweiterung der Wirtschaftsgebäude und der Anbaufläche herbeigeführt. Ein weiterer Gewinn war der Anteil an dem Dahlower Gemeindewald. Das Gut hatte bis dahin fast keinen Waldbestand. Im Jahr 1922 ging man an die Erneuerung des Gutshauses. Statt des alten Fachwerkhauses mit Lehmfüllung ist ein solider Backsteinbau entstanden. Zugleich wurde im Garten, nahe dem Krampehl, den im Ersten Weltkrieg Gefallenen der Familie Rehrmann ein Ehrendenkmal in Gestalt einer Findlingspyramide errichtet, die 1924 mit einem von Herrn Menzner entworfenen Helm mit Schwert und Laibgewinde gekrönt worden ist. Mühle Direkt an der Haltestelle lag die Dahlower Mühle. Von den Eheleuten Weber wurde sie 1911 nebst den dazu gehörigen Grundstücken angekauft. Haus und Garten und etwas Ackerland wurden verpachtet. Die Hauptbrücke über den Krampehl zwischen Dahlow und Pegelow wurde 1912 neu erbaut. Auch die alte  sehr baufällige Mühlenbrücke wurde abgerissen und durch eine neue ersetzt. 




Eisenbahnbrücke über dem Kampehl nach Pegelow