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Wulkow

Der ca. 7 Kilometer östlich von Stargard gelegene Ort gehörte zum Amtsbezirk Pansin. Das Amtsgericht und die Post standen in Stargard. Das Standesamt in Pansin. Die Einwohnerzahl stieg von 73 im Jahr 1905 auf 159 im Jahr 1910. 1939 waren es 258 Einwohner; von diesen waren 63 unter 14 Jahre, 176 unter 65 und 19 darüber. 138 männliche Bewohner lebten im Dorf. 170 Einwohner arbeiteten in der Land- und Forstwirtschaft, 14 in Handwerk und Industrie, 41 in Handel und Verkehr. 27 Selbständige waren in der Gemeinde und 19 mitarbeitende Familienangehörige. 30 Beamte und Angestellte sowie 160 Arbeiter, 62 Haushalte bestanden in Wulkow. Langjähriger Bürgermeister der Gemeinde war der Bauer Karl Gennrich. Die Polen nennen diese Gemeinde heute „Ulikowo". Der Bahnhof lag etwa 1 ,5 km westlich von Wulkow an der Strecke von Stargard nach Belgard; eine Bahnstrecke zweigte hier nach Kallies ab.

An der Bahnstrecke nördlich des Dorfes in Richtung Ruhnow lag der „Kosaken-Berg". An der Bahnstrecke nach Kallies befand sich die „Herrenwiese". Westlich des Dorfes war die „Nachthude" und südlich der „Hotken-Berg". In den Windungen des Krampehlflusses, südlich des Ortes, war das „Gehege" und der „Burgwall". Die Dorfkirche in Wulkow zeichnete sich durch einen in seinen Abmessungen sehr fein abgestuften, schindelgedeckten Holzturm besonders aus. Die Kirche war verbunden mit der Kirchengemeinde Pegelow. Es war ein rechteckiger Findlingsbau, der im Jahr 1830 unter Verwischung der alten Formen ausgebaut wurde. Im Untergeschoss des Turmes wurden Findlinge aus der Gegend verwendet. Das Obergeschoss war aus Holz mit geböschten Wandungen erbaut und verbreitert. Die achteckige Turmspitze war mit Schindeln gedeckt. Kanzel und Altar stammen aus dem 18. Jahrhundert. Zwei Glocken, Durchmesser 46 cm und 84 cm, läuteten zum Gottesdienst. Der Durchgang des Kirchhofportals zeigt einen starken Spitzbogen, der mit drei kleinen Türmchen versehen war.



                                                                                                                             

                                                                                                                   

                                                                                                                




                                                                                                                             







                                                                    Gutshaus Wulkow, 1934

Die erste geschichtliche Erwähnung findet Wulkow im Jahr 1229; Herzog Barnim I. von Pommern bestätigte dem Johanniterorden den Besitz von Wulkow mit dem Recht, dort Deutsche anzusiedeln. Im 18. Jahrhundert grenzte die Feldmark von Wulkow an die Feldmark von Stargard. Damals gehörten zur Gemeinde 1 Vorwerk, 1 Windmühle, 8 Vollbauern, 1 Schmiede, 1 Krug. Auch ein Schulmeister lebte im Dorf. Die Mühle war Eigenbesitz des Müllers.  Etwa um das Jahr 1775 waren 22 Familien im Dorf.


Die Kirche gehörte zum Kirchspiel Pegelow, wurde aber 1749 Pansin zugeteilt, die der Jacobshagener Synode zugehörte, wurde aber im 19. Jahrhundert wieder Pagelow zugeteilt. Der Gemeinde gehörten einige Eichen- und Fichtenwäldchen. Die Fischerei wurde in kleinen Teichen ausgeübt. Der Krampehl südlich des Dorfes bildete die Grenze zur Feldmark Hansfelde.


Wulkow war ein Lehen des Johanniterordens zu Sonnenburg. Der Johanniter-Generallieutenant von Blankensee vermachte es in seinem Testament vom 8. Juli 1732 den Söhnen des Rittmeisters Christoph Henning von Papstein. Dieser wurde am 13. Mai 1732 von der Ordensregierung zu Sonnenburg mit dem Gut belehnt. Später wurde das Gut den Söhnen Hasso-Ernst und Jakob-Christoph von Papstein zugesprochen. 1750 kam das Gut in die Familie des Amtmannes Andreas Jordan, der es im Jahr 1766 an seinen Sohn Philipp-Wilhelm Jordan abtrat. Dieser geriet in Konkurs und bei einem gerichtlichen Verkauf wurde das Gut für das höchste Gebot dem Caspar-Otto von Wedel zugeschlagen. Bis zur Vertreibung gehörte das Rittergut der Familie Nicolai.