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Suckow an der Ihna

Suckow a. d. Ihna ist ein Dorf mit Ausbauten an der Grenze zum Kreis Pyritz, 10,5 km ostsüdöstlich von Stargard und 7 km westlich Zachan. Suckow war Amtsbezirk und hatte ein eigenes Standesamt. Die Post wurde von Schöneberg aus betreut. Das Amtsgericht stand in Stargard. Der nächstgelegene Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Stargard - Kallies befand sich im 8 km, nördlich von Suckow gelegenen Barskewitz. Auf polnisch heisst der Ort heute Zuckôwo. Die Einwohnerzahl von Suckow blieb über viele Jahre sehr konstant. So wurden 1910 in der Gemeinde 535 Einwohner gezählt und im Jahr 1939 lebten in Suckow 530 Einwohner in 135 Haushalten. Letzter Bürgermeister der Gemeinde war der Bauer Berthold Priewe. Suckow war ein konservatives Bauerndorf, das jede Generation der nächsten fast unverändert weitergab. Öffentliche Gebäude sind zwischen 1900 und 1945 nicht erbaut worden. Im gleichen Zeitraum wurden vielleicht vier bis fünf Wohnungen neu gebaut. Von einem Schulneubau wurde von 1910 an gesprochen, doch wurde nie damit angefangen.
























Suckow hatte eine Wassermühle am Dorfteich und bis ca. 1920 eine Windmühle an der Chaussee nach Zachan. Weiterhin gab es eine Spar- und Darlehnskasse sowie eine Raiffeisen-Genossenschaft. Stellmacher am Ort war Meister Ortmann. Die Schule am Ort leitete bis ca. 1930 Lehrer Raschke, wer danach Lehrer in Suckow war, ist nicht bekannt.

1269 erscheint Suckow unter den Besitzungen des Johanniterordens. Bis zuletzt war Pfarrer Wilhelm Berkholz Pastor am Evangelischen Kirchspiel Suckow. Die Pfarrkirche war ein etwa um 1600 erstellter Findlingsbau, im Osten dreiseitig geschlossen, mit einem angesetzten Westturm, der im Unterbau fast ungegliedert von einem geschieferten Barockhelm überstiegen wurde. Feinere Architekturformen waren nicht vorhanden. In der Altarwand war eine kleine Nische, mit einem schmiedeeisernen Gitter und im Inneren mit Eichenholz ausgefüttert. Die eichene Tür war auf der Innenseite mit einem blutenden Christus in spätmittelalterlicher Art auf Kreidegrund in Tempera bemalt. Die Kanzel wurde in der Barockzeit mit einem mittelalterlichen Altarschrein, einem spätgotischen Triptychon verbaut; die Kanzel befand sich über dem Mittelsehrein, in diesem die Schnitzfiguren des Georg, der Anna und Johannes des Täufers, in den Klappen die Apostel (1715). Zur Ausstattung gehörten weiter drei Altarleuchter aus Zinnguß von 1742, eine Taufkanne von 1751 und ein vergoldeter Kelch, eine formvollendete Arbeit aus dem 15. Jahrhundert. 

Der Boden war zum großen Teil II. Klasse, es gab aber auch viel Sandboden und vereinzelt Lehmboden. Das Moor in den Ihnawiesen diente bis ca. 1918 zur Torfgewinnung. Angebaut wurden hauptsächlich Roggen, Kartoffeln, Hafer, Gerste, Klee, Weizen, Wruken und Runkeln. Der Gemeindehektarsatz lag mit 780,- RM deutlich über dem Durchschnitt des Kreises von 600,- RM. Grünland für die Rinder- und Schweinehaltung war an der Ihna reichlich vorhanden, trotzdem wurden zusätzlich Gemenge und Klee angebaut.

Der Schützen- und Bürgerverein feierte jedes Jahr ein Sommer- und Winterfest, sonst stand die bescheidene Bevölkerung tagaus tagein in vorbildlichem Fleiss in der Arbeit. In den beiden Gaststätten sass selten ein Bauer. Betrunkene hat es in Suckow fast nie gegeben, denn Betrunkene wurden von allen zutiefst verabscheut. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde an einem Tag im Jahr alles von Strassen und Gassen eingeladen. Das Bettelvolk wurde fürstlich bewirtet. Im Laufe der Jahre wurde die Zahl der Eingeladenen so groß, daß das Fest in eine

Schlägerei und Sauferei ausartete. Es fand später nicht mehr statt.