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Foto: H. Born - Friedhof - 2010 - zum Vergrössern auf das Bild klicken

Bild oben: Schulhaus, Kirche, Kolonialwaren Maudanz

Kannenberg

Lehrer Bruhn mit Klasse im Jahr 1938

Kannenberg liegt ca. acht km nordwestlich von Freienwalde, nahe der Grenze zum Kreis

Naugard. Das Amtsgericht für den Amtsbezirk  Kannenberg war in Stargard. Im Ort gab es ein Standesamt, eine  Spar- und Darlehnskasse und eine zum Gut gehörende Brennerei.

Die Bahnstrecke der Saatziger Kleinbahn führte über Alt Damerow, Müggenhall. Sassenhagen, Sassenburg und dem  Haltepunkt Kannenberg über die Kreisgrenze nach Breitenfelde und

Daher. Im Jahr  1939 lebten in der Gemeinde 461 Einwohner in 111   Haushalten.

Die Volkszählung von 1910 ergab eine Einwohnerzahl von 338.

Zur Gemeinde gehörte der Wohnplatz .Krähenkaten' mit 117   Einwohnern im Jahr 1910. Auf

dem Weg nach Harmeisdorf lag an der   Kreisgrenze zum Kreis Naugard der Hof „Kuhberg".

Zwischen diesem  Wohnplatz und der Ortschaft fliesst der Papenbach von Norden nach Süden

und mündet kurz vor Rossow in den Krampehl. Fast an der nördlichsten Kreisgrenze lag das Vorwerk Kannenberg. Von dort aus, etwa die Hälfte des Weges zum Dorf befand sich die Ziegelei. Der Gemeindehektarsatz betrug 600,- RM  und lag damit etwas über dem Durchschnitt des Kreises Saatzig.

Von den fast 500 Einwohnern des Ortes gehörten etwa 150 zu den Bauernfamilien. Sie sassen teilweise seit Jahrhunderten auf ihren Höfen. Ihnen gehörten 500 ha, meist Acker und Wiese, die stets gut gehalten waren. Das Verhältnis von Gut und Gemeinde war fast immer sehr gut.

Die Arbeiter des Gutes waren  größtenteils auch seit   Generationen in Kannenberg. Die Jagd spielte in Kannenberg eine große Rolle, mit den wechselnden Wiesen  und Wäldern war es ein ideales, ganz ungestörtes Revier.

Bei der Intensivierung von Acker und   Wiesen nahm  das Niederwild leider ab, auch das Rotwild. Früher wurden über 40 Rehböcke im Jahr geschossen, zu letzt nur etwa 20. In den Jahren 1903 und 1904 kam z. B der Kronprinz jedes Mal in zwei Tagen auf 15 Böcke zum  Schuss. Die Jagd auf Rot- und Schwarzwild nahm ab 1938 zu, es wurden  zuletzt im Jahr sieben Geweihte und einmal an zwei Tagen zusammen 38 Sauen geschossen. Das Wild vom Hochsitz aus zu beobachten, war jagdlich die größte Freude.