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Tornow

Tornow bedeutet soviel wie "Dornburg". In der Mitte des Dorfes lagen in schönster Einigkeit Schulhaus, Kirche und Kirchhof und Dorfschmiede. Durch die im Oktober 1895 eröffnete Bahnlinie Kallies - Wulkow - Stargard herrschte hier einst lebhafterer Verkehr. Von hier aus fand auf der von 1902 bis 1903 erbauten Steinstraße ein regelmässiger Verkehr nach der benachbarten Stadt Zachan statt. Die Steinstraße war mit Obstbäumen begrenzt. 

1866 fielen in Tornow 36 Einwohner der Cholera zum Opfer.  Tornow wird schon 1608 in der "Amtsbeschreibung" von Jobst Borck erwähnt.

Aus der Erbverschreibung eines Tornower Bauern vom 19. März 1806 heisst es:

"Der Besitzer ist von allen bisher geleisteten Diensten gänzlich entbunden und nur zu den Diensten bey Wolfsjagden

und zu Löschungs-Anstalten bey Forstbränden bleibt er, in Ansehung der Saatziger Amtsforsten, nach wie vor verpflichtet".

Von Tornow erzählt man die Sage vom Schimmelreiter ohne Kopf:

"Zwischen Tornow und Jacobshagen befindet sich eine Dienstwiese des Tornower Lehrers, welche allgemein die "Küsterwiese" genannt wird. Weil hier die Landstraße einen Knick bildet, so hat sich hier die Bevölkerung  seit langen Jahren einen Richtsteig quer über diese Wiese gebildet. Dicht an der sandigen Landstraße sind hier einige Birken und Kiefern. Oft wurden hier wohl in der Dunkelheit die Pferde scheu. Manchmal blieb wohl auch ein Wagen im sandigen Wege stecken. Darum soll es hier auch spuken. Einmal sah ein Tornower in der Dunkelheit einen Schimmelreiter auf sich zu kommen. Weil er glaubte, daß es der Gendarm aus Zachan wäre, der auch immer einen Schimmel ritt, rief er aus: 
"Guten Abend, Herr Wachtmeister!" Da sah er zu seinem Schrecken, als die Gestalt dicht bei ihm war, daß der Schimmelreiter auf seinem Rumpfe keinen Kopf hatte. Gleichzeitig erhielt er von dem Reiter einen Schlag ins Genick, daß er fast bewusstlos zu Boden stürzte. Als er sich wieder aufrichtete, bemerkte er, daß der kopflose Schimmelreiter durch das Heidekraut oben auf den Küterberg, welcher später Kronprinzenberg genannt wurde, hinaufsprengte. Scharf hob sich noch einmal im Abendhimmel die sonderbare Gestalt des Reiters ab. Dann war das Gespenst plötzlich nach Saatzig zu hinter dem Küterberg verschwunden".



Impressionen aus Tornow 2006            mit freundlicher Genehmigung  von http://kozypomorskie.w.interia.pl


Dorfstraße, Kolonialwaren H.Feldt, Bahnhof - Ottfried Stapel