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Zamzow

An der Kleinbahnstrecke Trampke - Nörenberg - Dramburg lag, im äussersten Winkel des Kreises, das Guts- und Bauerndorf Zamzow. Mit seiner Feldmark grenzte es an die Landkreise Dramburg und Regenwalde. Nach der Flucht und Vertreibung in den Jahren 1945/46 wurde der Ort in ein militärisches Sperrgebiet einbezogen. In der Folgezeit sind fast sämtliche Gebäude verschwunden, auch die Gleise der Kleinbahnstrecke, die Felder liegen brach oder weisen wildwüchsigen Baumbestand auf.

Das Gut war 1225 ha groß. Davon waren ca. zwei Drittel Wald und Seen. Letzter Besitzer war Freiherr Senfft von Pilsach. Der meist sandige Boden eignete sich für den Kartoffel- und Roggenanbau. Für die Verarbeitung der vielen Kartoffeln hatte das Gut eine eigene Brennerei. Spiritus und Kartoffelflocken waren das Produkt. Ein Teil der Kartoffeln wurde auch schon während der Ernte, in die Kleinbahn verladen und in die Stärkefabrik Janikow transportiert.

Letzter Brennermeister war Jolitz. Seine Wohnung befand sich im Obergeschoss der Brennerei. Zum Gut gehörten auch eine Schmiede (letzter Schmied: Schwanz), eine Stellmacherei (Papstein), ein Kutscher (Kunst), ein Schweißer (Wenger), ein Schäfer (Mittag), ein Förster und 1 bis 2 Inspektoren.

Früher, etwa um 1910, gehörte auch der Abbau Klausdorf zum Rittergut Zamzow.



























Das Forsthaus lag ca. 5 Kilometer südlich vom Dorf mitten im Wald. Lange Jahre hatte dort Förster Drescher seinen Dienstsitz. Am Weg dorthin lag auch die Zamzower Mühle, die einige Jahre vor Ausbruch des 2. Weltkrieges abbrannte und nicht wieder aufgebaut worden war. Die letzten Mühlenbewohner, Familie Weichbrodt, erwarben eine Bauernstelle im Ort. Der große Wald des Gutes lieferte hauptsächlich Grubenholz, welches von Waldarbeitern eingeschlagen und geschält, von Pferdefuhrwerken zum Bahnhof gefahren und von dort mit der Kleinbahn weiter befördert wurde. Zum Gut gehörte auch der Wusterwitz-See mit seiner Insel Buchwerder, ca. 2 km südlich vom Dorf, mitten im Wald. Er war im Sommer Badestelle, besonders für die Jugend.





Fotos: H. Born - Vogelschutzgebiet 2002

Die Kirche

Das Gutshaus

Blick auf das Dorf - Ottfried Stapel

Der Wusterwitz-See